Blog von Josy

Mit allen 55 Pilgern bin ich dankbar für den gelungenen Pilgerweg, auf dem viel Segen gelegen hat. (Pfr. J. Kohler). Hier einige Echos aus der Pilgergruppe: Der Empfang an den Einkehrorten hat mich jeweils sehr berührt. Sei es harmonischer Glockenklang, ein herzlicher Willkommensgruss, die Einführung in Geschichte und Inneres einer Kapelle oder das verlässliche Zur Stelle Sein des Getränkemeisters. Mit müden Beinen und wehen Füssen durften wir immer wieder eintauchen in die Wärme eines Grossen kuscheligen Netzes und so etwas spüren von jener andern Dimension, die immer da ist und trägt. All das dank des unermüdlichen Einsatzes der Organisierenden und Begleitenden. Zurück bleibt eine tiefe Dankbarkeit. (notiert auf dem Ledischiff am 22.6.2013)

Blog von Astrid

Ich habe mich gefragt, was der Unterschied vom Wandern zum Pilgern ist. Es ist die Haltung. Nicht der Wanderweg als weltliches Ziel hinauf zum Gipfel, zum Aussichtspunkt ist wegweisend, sondern der Blick auf unser inneres Ziel, hin zu unserer inneren Quelle. Diese neu zu entdecken und sprudeln zu lassen, das ist der Pilgerweg. Ich habe mich ohne bestimmte Erwartungen aber neugierig mit teils bekannten und vielen unbekannten Menschen auf den neuen Pilgerweg Felix und Regula gemacht und wurde in diesen Tagen reich beschenkt. Ich denke, die Haltung allein ist der Segen, der in die offenen Hände fällt – auf teils unbekannten romantischen Wanderwegen, wo wir mit Glocken-klängen jeweils zur Rast in den hübschen, kleinen Kapellen empfangen wurden, im Sonnenschein durch die Weite der Linthebene, am herrlichen Zürichsee entlang, viele Tischlein deck dich am Wegrand (die Klosterbrüder liessen es sich nicht nehmen, uns abends feinen Wein einzuschenken), mystische Morgenstimmungen auf dem See mit Sicht zum Säntis, Alphornklänge am Zürcher Seebecken, unsere Zigerlieddarbietung in der Wasserkirche – Die Tage waren – trotz Blasen an den Fersen – leicht und unbeschwert und auf dem Weg habe ich das allergrösste Geschenk gefunden, Dankbarkeit für mein Leben. Ich bin dankbar für mein Leben. Mein Leben ist mein Pilgerweg. Ich kann die schöne Erfahrung des Pilgerns auf mein Leben anwenden. Das Pilgern hat mir gefallen, so bin ich nun eine Pilgerin durch mein Leben. Dazu gehören bestenfalls Blasen an den Fersen, Hindernisse, Irrwege, leider auch schmerzliche Verletzungen und schwerste Verluste. Doch es sind immer auch Pflästerli zur Hand, Notfallnummern, hilfreiche Hände, Menschen auf eigenen und doch gemeinsamen Pilgerwegen durchs Leben. Je länger ich mich nach diesen gemeinsamen Tagen aber beobachte, desto mehr kommt es mir wie ein Wunder vor, was mit mir passiert ist. Denn drei Jahre lang habe ich mich bemüht, mich an den eigenen Haaren aus dem Sumpf zu ziehen, keine Chance. Und jetzt - durch diese Transformation - habe ich wieder festen Boden unter den Füssen.